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Was wir so machen – Quartette der etwas anderen Art

Kneipenquartett

„Ihr macht Kartenspiele, und damit kann man Geld verdienen?“. In Verbindung mit großen Augen ist dies meist die erste Frage, wenn Ole und ich von unserem Job berichten.

Die Frage ist durchaus berechtigt, denkt man doch bei Kartenspielen – und besonders bei Quartettkartenspielen – an vergangene Zeiten, als man noch mit Autoquartetten auf dem Schulhof um Hubraum und Höchstgeschwindigkeiten zockte. Unsere Geschäftsidee war jedoch nicht, das tausendste Quartett über Rennwagen oder Landmaschinen herauszubringen, sondern die heute erwachsenen Quartettfans mit altersgerechten Themen zu begeistern: Bier, Bars und Bettsport. So könnte zwar auch die neueste RTL-II-Doku heißen, es sind aber eben die Themen einiger unserer Spiele, die wir im stationären Buch- und Geschenkartikelhandel sowie natürlich online verkaufen.

Unser zweiter Geschäftszeig heißt Business-Kunden. Hier entwickeln und produzieren wir für Firmen, Agenturen und Vereine individuelle Kartenspiele. Denn immer weniger Firmen möchten heute zum Beispiel auf Messen ihre Kunden mit den immer gleichen Kugelschreibern, Feuerzeugen oder Schlüsselanhängern langweilen. Stattdessen können sie mit einem Quartett ihre Produktpalette innovativ und spielereisch präsentieren.

Der Startschuss für Kultquartett erfolgte im Herbst 2004 mit dem „Hamburger Bar- und Kneipenquartett„. Die Idee dahinter war, anstelle von technischen Objekten, wie Autos oder Flugzeugen, einmal die Kneipenszene unserer Wahlheimatstadt Hamburg in einem Quartett abzubilden – mit Thekenlängen oder dem Anteil an weiblichem Personal als Vergleichskategorien. Zudem sollte jede Spielkarte als Gutschein für Freigetränke und andere Vergünstigungen gelten. Angefeuert von der Idee, haben wir das Ganze dann quasi nebenberuflich mit Beck´s als unserem ersten Sponsoring-Partner schnell auf die Beine gestellt, so dass wir pünktlich zum Weihnachtsgeschäft einen bis dato innovativen Geschenkartikel erfolgreich auf den Markt bringen konnten. „Das ist ausbaufähig“, war unsere Schlussfolgerung, und so gründeten wir Anfang 2005 die Kultquartett GmbH & Co. KG. Ausgestattet mit der Kapitalspritze eines Business Angels starteten wir gleich eine Reihe weiterer Bar- und Clubquartette für andere deutsche Metropolen.

In der Euphorie konnte es natürlich nicht nur bei deutschen Städten bleiben. Nein, warum nicht gleich auch Mallorca? Ein Quartett mit Bars und Clubs vom Ballermann und anderen Hotspots der Insel inklusive Getränke-Gutscheine – genial!!! Um es kurz zu machen: Mallorca brachte uns unterm Strich nicht mehr als eine blutige Nase. Denn um den Aufwand, ein solches Quartett zu entwickeln, wieder einzuspielen – schließlich musste mit jedem einzelnen Gastronom der Locations ein Mini-Vertrag vor Ort abgeschlossen werden – war die Zeit für den Vertriebsaufbau einfach viel zu knapp bemessen. So viel zum Thema Lehrgeld.

Da wir keine totalen Hasardeure sind, hatten wir parallel zum Mallorca-Desaster einige weitere Spiele rein für den deutschen Markt entwickelt. So brachten uns das legendäre „Bettsport-Quartett„, das „Bierquartett“ und das „Cocktailquartett“ die nötigen Erlöse, um die Firma weiterzuentwickeln.

Nach diversen weiteren „Quartetten der etwas anderen Art“, die wir mittlerweile vertreiben, können wir also auf die Frage nach den Verdienstaussichten antworten, dass unser „Schiff ganz gut im Fahrwasser“ liegt.

Nichtsdestotrotz richten wir den Blick heute auch auf neue Geschäftsfelder: Mass Customizing und Long Tail heißen hier die Schlagworte. Dazu mehr im nächsten Beitrag …